LSVT Logopädie

Lee Silverman Voice Treatment (LSVT®LOUD)

Behandlung der Dysarthrophonie bei Parkinson-Patienten nach LSVT®LOUD

 

Ca. 90 % der an Morbus Parkinson erkrankten Menschen leiden unter einer Störung des Sprechens und der Stimme, der sog. Dysarthrophonie. Die leise, heisere Stimme, verwaschene Aussprache und monotone und schnelle Sprechweise führt zu Problemen der Kommunikation. LSVT®LOUD behandelt die Sprechlautstärke und darüber die Wahrnehmung des Patienten. Dabei kommt es auch zu günstigen Seiteneffekten: Verbesserung der Artikulation, der mimischen Ausdrucksfähigkeit und des Schluckens.

 

Seit über 20 Jahren wird LSVT® angewendet. Es ist das einzige wissenschaftlich erforschte Behandlungskonzept bei Morbus Parkinson und parkinsonähnlichen Erkrankungen; der Erfolg wurde durch zahlreiche Effektivitätsstudien belegt. Die besten Erfolge konnten bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Symptomen erzielt werden. Die Behandlung sollte so früh wie möglich durchgeführt werden, um präventiv gegen die Entwicklung der Dysarthrophonie anzugehen. Erfolge konnten noch zwei Jahre nach der Behandlung nachgewiesen werden.

LSVT® wurde auch erfolgreich an Personen mit Multipler Sklerose, ataktischer Dysarthrie, Apoplex und Altersstimme durchgefiihrt, aber auch Kindern mit Morbus Down Syndrom oder Zerebralparese können von der Behandlung profitieren.

 

Nach 2 Stunden Anamnese und logopädischer Diagnostik wird die 4-wöchige Intensivbehandlung mit 4 x wöchentlich 50-60 Minuten Therapie durchgeführt, zusätzlich führt der Patient täglich Übungen zuhause durch. Bei schwer betroffenen Patienten kann ggf. eine fünfte Therapiewoche erforderlich sein. Nach sechs Monaten wird ein Kontrolltermin vereinbart.

Die intensive Therapieform erfordert ein erhebliches Maß an Eigenleistung und Motivation des Patienten und muss daher gut geplant werden. Die Frequenz ist nicht veränderbar, da LSVT®LOUD nur durch die hohe Intensität der Behandlung optimal wirken kann.

 

Logopädie ist ein Heilmittel und muss ärztlich verordnet werden. Die Kosten für die Behandlung werden von den gesetzlichen Krankenkassen (auch von privaten Krankenversicherungen und Beihilfestellen) übernommen, der Patient trägt den üblichen Eigenanteil von 10% der Behandlungskosten und ggf. 10 € "Rezeptgebühr".

 

Für die Therapie nach LSVT® werden üblicherweise zwei Verordnungen benötigt: Erstverordnung: 10 x Logopädie à 60 Minuten, 1-5 x pro Woche, Diagnoseschlüssel SP6, Diagnose: Störung der Sprechmotorik, Dysarthrophonie bei m. Parkinson, Leitsymptome: Störung der Stimmgebung und Artikulation.

Im Anschluss daran ist eine Folgeverordnung über 10 Stunden erforderlich.

 

Die Therapie erfolgt in der Praxis durch eine/n erfahrene/n und zertifizierte/n LSVT®-Therapeuten/in.

Adressen von LSVT Logopäden in der Umgebung Freiburgs:

Logopädenliste

Nach der intensiven Einzeltherapie ist die Beibehaltung der sprachlichen Fähigkeiten in der Regel durch kontinuierliches Anwenden und häusliches Üben gewährleistet; üblicherweise geht dies mit gemeinsamer Unterstützung von außen am Besten. Deshalb gibt es Ansätze, LSVT®-Nachsorgegruppen aufzubauen. Erste erfolgreiche Nachsorge-Modelle gibt es dafür seit Januar 2011 in Hamburg (mit 1 x LSVT-Therapie zu 90 Minuten im Monat). Auch diese Gruppentherapie kann durch ärztliche Verordnung (6 x 90 Minuten in Gruppe, 1 x im Monat) des Hausarztes oder Neurologen über die Krankenkassen abgerechnet werden.

Eine weitere Nachsorgemöglichkeit ist der individuelle Einsatz des ab Sommer 2013 käuflich zu erwerbenden deutschsprachigen Computerprogramms „LSVT Companion“.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.LSVT.org oder www.lsvtglobal.com